Die Punkrockband Donots spielte am vergangenen Donnerstagvormittag in der IGS Roderbruch. Auf ihrer Deutschlandtour gab die Band ein Konzert in der Aula vor 1000 begeisterten Schülern.
Bekannt sind die DONOTS für ihr Engagement für Weltoffenheit und Vielfalt - der Hintergrund des im Vorfeld geheim gehaltenen Konzertes ist unser Projekt Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage. Unter dem Jubel des jungen Publikums appelliert der Sänger: „Erhebt eure Stimme, wenn ihr Hass, Hetzte und Lügen begegnet.“
Nach fünf Songs verlassen die DONOTS die Bühne und gehen in den Unterricht: auf dem Plan steht eine Gruppenarbeit zum Thema Alltagsrassismus. Gemeinsam mit 20 Schüler*innen der Klassen 5 bis 13 wird in Gruppen diskutiert, wie Rassismus zu begegnen ist und welche Möglichkeiten des Handels sich bieten.
Abschließend präsentieren die Musiker höchstselbst die erarbeiteten Ergebnisse.
Ein herzliches Dankeschön an die DONOTS für Karamba und Karacho, Haltung und Hoffnung auf eine friedliche Welt.
Melanie List
Kulturkoordinatorin
So berichtete die HAZ am 23.2.2018:
Die Donots rocken in der IGS Roderbruch – und beteiligen sich danach ganz brav am Unterricht
Punk macht Schule: Die Donots spielen in der IGS Roderbruch. Foto: Dröse
Im Laufe eines Schülerlebens können die Erinnerungen an die zahllosen und meist eintönig ablaufenden Pausen schon mal verschwimmen. An die halbe Stunde am Donnerstagvormittag werden sich rund 1000 Schüler der IGS Roderbruch wahrscheinlich noch lange erinnern: Gegen 11.30 Uhr betritt die Punkrockband Donots die extra errichtete Bühne. Die Band um Brüder Ingo und Guido Knollmann (der erste Sänger, der zweite Gitarrist, beide großzügig tätowiert) freuen sich über das spezielle Publikum. „Endlich normale Leute“, sagt der Sänger und witzelt: „Ab jetzt wohnen wir in dieser Schule.“
Eigentlich spielen die Donots auf größeren Bühnen. Gestern Abend stand das Capitol auf dem Programm, aber auch bei großen Festivals wie Rock am Ring und Hurricane war die Band schon dabei. Aber die Knollmann-Brüder und ihre Mitmusiker können auch Schulaula. Die E-Gitarren hat die Band im Bus gelassen, stattdessen spielen sie Songs ihres neuen Album „Lauter als Bomben“ etwas verhaltener mit Lagerfeuerklampfen. „Der nächste Songs handelt davon, wenn die letzte Schulstunde nicht enden will. Er heißt ‚Keiner kommt hier lebend raus‘“, scherzt Sänger Knollmann.
Das junge Publikum ist begeistert von den charismatischen Musikern der Band aus Ibbenbühren. Einige Kinder zeigen mit Zeige- und kleinem Finger die sogenannte Pommesgabel, eine verbreitete Geste bei Metal-Rock-Fans. „Hautfarbe, Herkunft und Geschlecht sind völlig egal“, sagt Sänger Knollmann zwischen zwei Songs. Als eine Rückkopplung des Mikrofons durch die Aula plärrt, ergänzt er: „Was wir hier machen, ist übrigens Punkrock. Da kann mal was kaputtgehen.“ So einfach lässt sich das Genre in wenigen Sätzen erklären.
Um den halbstündigen Auftritt hatte die Schule ein Geheimnis gemacht. Eine „bekannte Alternative-Rock-Band“ war den Schülern auf der IGS-Homepage versprochen worden. Hintergrund des Konzerts war das Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. Sport- und Deutschlehrer Dominik Hebel hat das Projekt vor anderthalb Jahren ins Leben gerufen. „Wir haben die Band einfach gefragt“, sagt der 38-jährige Pädagoge. Und die Donots sind gekommen und sogar länger geblieben als erwartet. Nach dem Konzert setzte sich die Band mit in den Unterricht und arbeitete mit den Schülern an einer Gruppenarbeit zum Thema Alltagsrassismus. Und zwar ganz und gar nicht Punk-mäßig. „Sie haben sich sogar artig gemeldet“, sagt Lehrer Hebel.