Seit 2003 gibt es an unserer Schule den Fachbereich Darstellendes Spiel. Engagierte Fachlehrer*innen unterrichten Darstellendes Spiel gleichberechtigt zu den Fächern Musik und Kunst ab dem 7. Jahrgang.
Was ist das Besondere am Darstellenden Spiel an der IGS Roderbruch?
Wir unterrichten Darstellendes Spiel als künstlerisches Fach mit den Schwerpunkten „Körperarbeit“ und „postdramatische Theaterformen“. Das bedeutet, dass bei uns nicht bloß Texte auswendig aufgesagt werden- wie man es etwa vom Krippenspiel in der Gemeinde kennt. Wir möchten den Schüler*innen den Weg ebnen, selbstständig künstlerisch relevante Entscheidungen zu treffen, dazu erlernen sie bei uns das notwendige technische Handwerkszeug. Dies betrifft die grundlegenden Schauspieltechniken (Sprechtechnik, Präsenzübungen usw.), das Erlernen möglichst vielfältiger Schauspielformen (wie neben Sprechtheater z. B. auch Tanztheater, Schattentheater, Figurenspiel, Maskentheater, Erzähltheater, Pantomime, Theater der Bilder, Biografisches Theater, Dokumentarisches Theater, Butoh, Stummfilmacting uvm.), Einblicke in die Dramaturgie von Stücken, Erstellung eigener Textvorlagen oder Filme und vieles mehr. In unseren Stücken entwickeln die Schüler*innen ihre Szenen selbst (oftmals aus eigenen Texten und Bildern, selbst gewählten Songs usw.) und führen zum großen Teil selbst Regie. Somit identifizieren sich die Schüler*innen sehr stark mit ihren Stücken und entwickeln in hohem Maße Verantwortungsgefühl sowie Kreativität und soziales Engagement. Um sie dabei in ihrer künstlerischen Entwicklung zu unterstützen, besuchen wir häufig gemeinsam Theater-, Performance- oder Tanzvorstellungen und suchen das direkte Gespräch mit Künstler*innen. Hier versuchen wir stets am „Puls der Zeit“ zu bleiben und aktuelle Theater- und Tanztrends aufzugreifen. So arbeiteten wir z. B. bereits mit den Marina Abramovic-Absolventen Lindner/Steinbrenner, mit Methoden des Figurentheater „das Helmi“, mit Akrobatiklehrer*innen, Bühnenbildner*innen, mit Methoden des Choreografen Royston Maldoom (Rhythm is it) uvm.. Die Kolleg*innen bilden sich hierzu stets in Fortbildungen weiter.
Besonders wichtig ist uns die enge Zusammenarbeit mit der „Commedia Futura“ in der „Eisfabrik“ Hannover. Die Eisfabrik ist ein wunderschönes freies Theater in Hannovers Südstadt. Beide Institutionen (Schule und Eisfabrik) teilen die grundsätzliche Ausrichtung auf das „postdramatische Theater“ und den Mut, ungewöhnliche Wege zu gehen. "In den letzten Jahren zeigten wir viele unserer Produktionen in der Eisfabrik, unsere Schüler*innen fanden dort ein zweites Zuhause, die Vorstellungen dort besuchen wir sehr häufig.
Erfolge
Mit unseren P5-Kursen nehmen wir an großen Wettbewerben und Festivals teil:
Unsere sehr engagierten P5-Gruppen haben schon zweimal den größten Schultheaterwettbewerbs Deutschlands gewonnen (SDL= Schülertheater der Länder), und gewannen zweimal bei den Niedersächsischen Schülertheatertage (NIST) und haben z.B. letztes Jahr das Hannover- Theater-Festival „Jugend spielt für Jugend“ mit großem Erfolg im Ballhof 1 eröffnet. Unsere Theatervorstellungen in dem wunderschönen freien Theater „Eisfabrik“ sind jedes Mal ausverkauft und werden von der Presse hoch gelobt.
Die Abiturleistungen in diesen Kursen sind jedes Jahr beeindruckend. Immer wieder spielen wir auf den großen professionellen Bühnen in Hannover und Niedersachsen.
Auch unsere Grundkurse in 11 und 12 nehmen ihrerseits auch an Festivals/Wettbewerben mit großem Erfolg teil.
In der Sekundarstufe 1 haben wir 2019 mit unserem Wahlpflichtkurs Theater/Pädagogik mit unserem Senior*innenprojekt den 1. PDarstellendes Spiel Sekundarstufe Ireis beim Kulturkometen gewonnen.
Alle Preisträger*innen des Kulturkometen 2019 auf der Bühne des Ballhof 1 bei der Preisverleihung im Sommer 2019. Unsere Sieger*innen sind an den einheitlichen Kleidern und Herrenanzügen zu erkennen.
Ole und Finja - Schüler*innen unseres Wahlpflichtkurses Pädagogik/Soziales/Theater 10. Jg. - führten durch den Abend.
Ann Irmer und Maren Konn erläutern unser pädagogisches geerationsübergreifendes Konzept.
Schüler*innen und Senior*innen präsentieren einen Ausschnitt aus ihrem gemeinsam entwickelten Stück "Schnittchen mit Opa", das mit dem 1. Preis ausgezeichnet wurde.
Warum sollte man überhaupt Theaterspielen lernen?
- Theaterspielen macht Spaß!
- Theater schult die Kooperationsfähigkeit und die Verantwortungsbereitschaft der Schülerinnen und Schüler, denn: Ein Theater-Ensemble muss sich jederzeit aufeinander verlassen können, sonst ist keine Theatervorstellung möglich. Selbstverständlich gehören gruppenstärkende Vertrauensübungen zum Ausbildungsprogramm, das soziale Verhalten ist oft wichtiger als das mitgebrachte "Talent".
- Im Fach Theater ist man Teil einer festen Gruppe, die gemeinsam durch "Dick und Dünn" geht und für einander einsteht. Vor allem die soziale Kompetenz (Eingehen auf Schwächere, einander helfen usw.) wird durch Theater geschult.
- Theater macht selbstbewusst: Theater-Schülerinnen und -Schüler haben weniger Angst frei zu sprechen. Dies kommt ihnen z.B. bei Bewerbungsgesprächen - aber auch im privaten Bereich ein Leben lang zugute.
- Theater schult das ästhetische Urteilsvermögen, die Teilnehmenden bekommen "Lust am künstlerischen Ausdruck", sie lernen moderne Kunstformen zu verstehen und zu genießen. Wir gehen gemeinsam in anspruchsvolle moderne Theaterstücke und diskutieren unsere Eindrücke. Wir suchen den Kontakt zu anderen Theatergruppen Jugendlicher und tauschen uns über Theatererfahrungen aus.
- Theater schult das eigene Reflexions- und Urteilsvermögen auch im Hinblick auf die eigene Leistung.
- Theater lässt Schülerinnen und Schüler viel über ihre Wirkung auf andere und über sich selbst erfahren
- Theater ist Freiheit: denn auf der Bühne darf man alles zeigen, man darf unwiderstehlich sein oder einfach nur scheußlich. Man kann sich selbst ausprobieren und seine Wirkung auf andere immer wieder neu austesten. Gerade dieser Punkt ist wichtig für Heranwachsende, die sich oft unsicher sind, wie sie eigentlich sein wollen, was eigentlich „cool“ ist, ob Mädchen eigentlich immer „lieb“ sein müssen und Jungs immer „stark“. So hinterfragen wir gängige Rollenklischees und helfen den Teilnehmenden unabhängig von diesen Klischees ein eigenes, gefestigtes Persönlichkeitsbild zu finden.
- Theater-Schülerinnen und –Schüler sind irgendwie schon etwas „Besonderes“. In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass Theater an unserer Schule nicht nur immer beliebter wurde, sondern dass auch die Teilnehmenden selbst sehr viel Anerkennung durch andere erfuhren. Sie selbst zeigen fast unermüdlichen Einsatz und opfern teilweise viel Freizeit, um das aktuelle Theaterstück fertig zu stellen.
- Einigen geht es sogar um eine berufliche Orientierung. Wer Theaterpädagog*in, Schauspieler*in, Regisseur*in oder ähnliches werden möchte, ist mit unseren Kursen gut auf die bevorstehenden Aufnahmeprüfungen vorbereitet.
Nichts - Aula IGS Roderbruch - Sommer 2018 - WPK Theater 10. Jg. - Ltg. Steffen Richter und Maren Konn
Flucht- Aula IGS Roderbruch - Sommer 2018 - DS -Kurs 11. Jg. - Ltg. Ann Irmer
Bodenlos - Aula IGS Roderbruch - Sommer 2018 - DS 12 P0 - Ltg. Maren Konn
Schnittchen mit Opa - Aula IGS Roderbruch - Frühjahr 2019- WPK Pädagogik
Theater mit Senior*innen des Warburghofes- Ltg. Ann Irmer und Maren Konn
Wovon sie nie sprach- Staatsschauspiel Hannover, Ballhof 1- Sommer 2019 - DS 12 P5 und P0 - Ltg. Maren Konn
Kontur - Aula IGS Roderbruch - Dezember 2019 - WPK Kunst und DS - Ltg. Maren Konn und Melanie List
„Antigone“ frei nach Sophokles - Eisfabrik Hannover - Dezember 2019 - DS 13 P5 Abiturkurs - Ltg. Maren Konn